Ein wesentliches Anliegen des Behindertenverbandes ist seit Gründung des Vereins die

-        Barrierefreiheit -

 

 

 

Voraussetzung für die Inklusion ist die Barrierefreiheit

 

Unser Verband beteiligt sich aktiv bei der Umsetzung dieses Themas in der Stadt Grevesmühlen und dem Umland.

Frei formuliert sind bauliche Anlagen demnach Barrierefrei, wenn sie für behinderte Menschen genauso und ohne Einschränkungen nutzbar sind wie für Menschen ohne Behinderung.

Bereits am 27.06.1990, am Gründungstag des Behindertenverbandes, wurde mit dem damaligen Bürgermeister und der Stadtverordnetenversammlung ein Mitspracherecht des Behindertenverbandes bei Belangen der Menschen mit Behinderungen und Bauvorhaben der Stadt Grevesmühlen schriftlich fixiert. 

Als Beispiel in jüngster Zeit soll hier die Mitwirkung bei der Gestaltung des Bahnhofs Grevesmühlen und des Vorplatzes dienen.

Wir haben bereits bei der Planung mit den Architekten und Vertretern der Stadt Grevesmühlen über die Möglichkeiten für Barrierefreiheit diskutiert. Hinzugezogen wurden auch Vertreter des Beirates für Menschen mit Behinderungen des Landkreises, die mit ihrem Sachverstand und Erfahrungen die Diskussion bereicherten. Im Ergebnis der Planung wurde, trotz des Denkmalschutzes des Gebäudes, eine akzeptable Umsetzung unserer Forderung nach Barrierefreiheit erzielt. Das Gebäude wurde mit einem Fahrstuhl ausgestattet. Behindertentoiletten sind installiert und bei der Ausschilderung wurden die Belange von sehbehinderten Menschen berücksichtigt. Der Bahnhofsvorplatz erhält ein Blindenleitweg, Tasttafeln und einen Parkplatz für Menschen mit Behinderungen. Der Umbau wurde, nach Bewilligung der beantragten Fördermittel durch die Stadt Grevesmühlen 2020 begonnen.

Die Barrierefreiheit des Gebäudes ermöglichte es die Beratungsstelle der EUTB (ergänzende unabhängige Teilhabeberatung) dort einzurichten.

Aktuell ist ein neuer Schulcampus geplant. Auch hier werden wir uns aktiv mit einbringen um von vornherein Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Durch die Mitarbeit im Beirat für Menschen mit Behinderungen agieren wir auch außerhalb der Stadtgrenze.

 

Die Inklusion behinderter Menschen kann nur gelingen, wenn die Barrierefreiheit vorliegt.

 

 

Die 10 Gebote der Barrierefreiheit zeigen, dass Barrierefreiheit nicht nur Menschen mit Behinderungen betrifft, sondern für alle Menschen wichtig ist.

 

Das 1. Gebot

BARRIEREFREIHEIT ist Grundlage der Umweltgestaltung für ALLE. Die Anforderungen behinderter Menschen und die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für ALLE brauchen Deine Aufmerksamkeit und Deinen Einsatz.

Das 2. Gebot

Denke daran, dass die BARRIEREFREIE Gestaltung alle Bereiche betrifft: Bauen und Wohnen, Mobilität und Verkehr, Bildung und Kultur, Arbeit, Erholung und Gesundheitswesen, Information und Kommunikation.

Das 3. Gebot

Beachte, dass BARRIEREFREIHEIT für alle Menschen wichtig ist, insbesondere für Menschen mit motorischen, sensorischen oder mit kognitiven Beeinträchtigungen.

Das 4. Gebot

Richte Deine Ziele daran aus, dass die Nutzungsobjekte von ALLEN eigenständig wahrnehmbar, erreichbar, begreifbar (verständlich), erkennbar und bedienbar sind.

Das 5. Gebot

Lasse Dich bei der Planung von 5 Maximen leiten: der ergonomischen Gestaltung, dem Fuß- und- Roll- Prinzip, dem Zwei- Sinne- Prinzip, der Verwendung visueller, akustischer und taktiler Kontraste sowie der Anwendung leichter Sprache.

Das 6. Gebot

Beteilige bei allen Maßnahmen zur Herstellung der BARRIEREFREIHEIT frühzeitig behinderte Menschen oder Ihre Vertreterinnen und Vertreter. Dies dient dazu, sachgerechte Lösungen zu finden und fördert die Akzeptanz.

Das 7. Gebot

Nutze die Technischen Regelwerke, die Erkenntnisse der Forschung und die Erfahrungen der Praxis. BARRIEREFREIHEIT braucht Qualität.

Das 8. Gebot

Stelle die objektive und subjektive Sicherheit für ALLE her. Wesentlich sind vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen. Ermögliche durch bauliche und organisatorische Maßnahmen, dass behinderte Menschen in die Lage versetzt werden, sich im Notfall selbst zu retten bzw. schnell fremde Hilfe zu aktivieren.

Das 9. Gebot

Gehe die Erfüllung des Nachholbedarfs systematisch an, damit durch die Herstellung der BARRIEREFREIHEIT ein nachhaltiger Nutzen für ALLE entsteht.

Das 10. Gebot

Denke an die Zukunft. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird die Bedeutung der BARRIEREFREIHEIT noch weiter zu nehmen.